31 Okt. Halloween und Allerheiligen – zwischen Grusel und Gedenken

Posted at 21:52h in Aktuell, Zum Nachdenken by

Ende Oktober und Anfang November treffen zwei scheinbar gegensätzliche Welten aufeinander:
Halloween, bunt, laut, voller Spaß und Masken – und Allerheiligen, still, besinnlich, getragen vom Gedanken an unsere Verstorbenen. Doch sind sie wirklich Gegensätze?

Vom Brauchtum zum Event

Halloween, ursprünglich das keltische Samhain-Fest, markierte das Ende der Erntezeit und den Beginn der dunklen Jahreszeit. Man glaubte, dass in dieser Nacht die Grenze zur Geisterwelt besonders dünn sei. Mit irischen Auswanderern gelangte der Brauch nach Amerika – und kehrte später als modernes, kommerzialisiertes Spektakel nach Europa zurück. Heute steht Halloween vor allem für Verkleidung, Spaß und Gemeinschaft – ein willkommenes Gegengewicht zu Alltag und Ernst. Und vielleicht ist genau das der Grund, warum es so viele Menschen begeistert.

Allerheiligen – ein Tag des Gedenkens

Am 1. November feiern Christen Allerheiligen – einen Tag, der all jenen gewidmet ist, die im Glauben vorangegangen sind. Am darauffolgenden Allerseelentag (2. November) wird traditionell der Verstorbenen gedacht. Friedhöfe erstrahlen im Kerzenschein, Gräber werden geschmückt, Erinnerungen gepflegt.
In dieser Stille liegt Trost – und die Erinnerung daran, wie wichtig es ist, Wurzeln zu haben.

 Zwei Seiten derselben Medaille?

Halloween und Allerheiligen wirken auf den ersten Blick gegensätzlich, doch beide handeln vom gleichen Thema: dem Umgang mit Leben und Tod. Die einen begegnen der Vergänglichkeit mit Lachen und Masken – die anderen mit Gebet und Kerzenlicht. Beides sind Wege, mit dem Unfassbaren umzugehen, beide haben ihren Platz.

Vielleicht brauchen wir heute beides: das laute Feiern, das uns das Leben spüren lässt – und die stille Erinnerung, die uns erdet.

Ob du Halloween mit Freunden feierst oder zu Allerheiligen eine Kerze anzündest – beide Tage laden dazu ein, über das Leben, seine Endlichkeit und seinen Wert nachzudenken. Denn erst, wenn wir uns der Vergänglichkeit bewusst werden, erkennen wir, wie kostbar jeder einzelne Moment ist.