Zeit des Wandels

Ich sehe einfach nicht ein, in einem System meine Energie zu verschwenden, das so menschenfeindlich, so grausam wie das unsere ist. Warum muss ich angepasst sein? Warum darf ich nicht individuell sein? Warum bin ich ein schlechter Mensch, wenn ich nicht wie viele andere bin?

Ich lebe gerne, was nicht heißt, dass ich nicht arbeiten will- doch ich will arbeiten. Ich will etwas Sinnvolles machen. Etwas, was meinem Leben Inhalt gibt. Meiner Seele gut tut. Etwas, wovon auch andere profitieren, ohne Druck, ohne Bewertung. Bin ich deshalb nicht richtig?

Ich arbeite gerne mit alten Menschen, Kindern und Tieren. Ich arbeite gerne mit anderen Menschen zusammen. Ich teile mir gerne die Aufgaben und Freuden mit anderen. Ich finde, dass kein Mensch allein für etwas verantwortlich sein sollte, dass im Außen ist. Jeder Mensch ist natürlich für seine Einstellung, seine Gedanken und seine Handlungen im Allgemeinen verantwortlich. Doch finde ich, gehören die Aufgaben im Außen geteilt. Ein Miteinander, kein Allein. Ein in sich greifender gemeinsamer Arbeitsprozess.

Wie freudvoller, einfacher und harmonischer wären viele Tätigkeiten, wenn man sie gemeinsam täte. In der Pflege, Betreuung und in allen anderen Bereichen. Wenn kein Druck und keine Angst da wären. Wenn du nicht schnell genug, nicht flexibel genug, leidensfähig genug und duckmäuserisch genug bist, bekommst du weniger Gehalt, wirst gekündigt, gibt es keinen Aufstieg. Dies bedeutet dann weniger Geld, weniger Möglichkeiten für dich und deine Familie. Die steht aber unter einem Gruppenzwang und Klassenzwang. Gehörst du nicht dazu, wirst du ausgelacht, du bist das Opfer und du wirst sozial ausgegrenzt. So verhalten sich nicht einmal die Tiere!

Tja und wenn du nicht dafür bist, wenn du nicht mitmachst, dann bist du irgendwie nicht richtig, verdreht, nicht passend für die Gesellschaft. Einfach nur traurig.

Ich sehe ein anderes Bild: Ein Bild von Gemeinschaft, von einem Miteinander- der, der gerade am besten Bescheid weiß, nennt die Richtung, jeder greift dort zu, wo er gebraucht wird und was er gut kann und gerne macht. Jeder für Jeden, für die Gemeinschaft, aber auch für sich. Menschen, die die Arbeit machen, die sie gerne machen, die sie mit Freude erfüllt, sind glücklich. Menschen, die Zeit haben, auf ihre Seele zu achten, zu spielen, zu tanzen und zu lachen, sind glücklich. Menschen, die wissen, es ist alles da, was sie brauchen, sind frei, glücklich zu sein. Menschen die keine Angst vor Behörden, Abgaben und Zahlungen haben, sind frei, glücklich zu sein. Es geht nicht darum, sich in der Gemeinschaft zu verlieren, sondern sich zu finden. Ganz individuell auf seine ganz eigene Weise, sich und der Gemeinschaft das Beste zu geben.

So findet jeder seine Aufgabe, seinen Platz und vor allem findet er sich. Die wichtigste Aufgabe der Menschen ist es, sich selber zu verstehen, sich selber zu lieben und zu leben, ohne die Grenzen der Anderen zu verletzten oder zu bewerten.

Keiner muss dem Anderen mehr etwas wegnehmen, da alle das haben, was sie brauchen. Keiner braucht mehr diese ganzen Ablenkungen, weil sie sich gefunden haben. Weil sie in ihrer Mitte ruhen und Frieden gefunden haben. Jeder hat seinen ganz individuellen Rückzugsort, jeder respektiert diesen und doch sind sie alle in der Gemeinschaft aufgehoben.

Und ich weiß, dass diese Zukunft eine nahe ist! Auch wenn es einige noch nicht glauben.

(Eva Brany)

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