Fasten- 8 Grundregeln

Im Wort „Fasten“ steckt auch das Wort „fest“ im Sinne von „festhalten“. Gemeint ist damit ein „Festhalten“ an freiwillig übernommenen Regeln und Wegweisern. Sie sollen dem Fastenden helfen, sich zu orientieren, sein Fasten zu organisieren und inhaltlich zu gestalten. Es geht hier also nicht um Fastengebote und -vorschriften, wie sie uns vielleicht aus unseren religiös-kirchlichen Erfahrungen bekannt sind, sondern um wegweisende Regeln, die den Prozess einer Gesamterneuerung an Leib, Geist und Seele wesentlich mittragen. Sie gelten sowohl für Einzelfastende als auch für Fastengruppen. Sie gelten in der hier beschriebenen Form vor allem für ein „ganzheitliches Fasten für Gesunde während einer Fastenwoche“.

1. Freiwillig fasten in eigener Verantwortung
Fasten soll freiwillig geschehen: Für den Einstieg in ein erstmaliges Fasten braucht man etwas Neugier, Mut, Lust am Entdecken und die Bereitschaft, beim strengen Fasten, für eine bestimmte Zeit auf das Essen zu verzichten. Freiwillig und in eigener Verantwortung fasten heißt auch, ich informiere mich, lasse mich beraten und prüfe die Formen des Fastens, zum Beispiel Fasten am Wohnort mit abendlichen Treffen oder Fasten in einem Kurhaus, Kloster, Seminarhaus oder Hotel mit ganztägigem Programmangebot. Heißt, auch mit der Familie oder mir wichtigen Menschen über meine Absicht sprechen, damit sie mich unterstützen. Schließlich heißt das, sich selber ein Ziel zu setzen und nach Hilfen zu suchen, die meinen Fastenweg unterstützen.
2. Nicht essen – nur trinken, mehr als der Durst verlangt
Der Mensch kann aus seinen Reserven leben. Die täglich nötige Energie gewinnt der Organismus während des Fastens aus seinen körpereigenen Depots. Solange sie reichen, vermag er ohne Zufuhr von außen zu leben. Der Körper baut in weiser Reihenfolge Ballast ab: alles, was ihn belastet, was er nicht braucht, was ihn stört, was ihn krank macht. Nie aber Brauchbares, Funktionierendes, Lebensnotwendiges. Es genügt daher, in dieser Zeit nur zu trinken: Tee, Gemüsebrühe, Obst- und Gemüsesäfte und Wasser, so viel der Körper verlangt.
3. Verzicht auf entbehrliche Gewohnheiten
Wir verzichten auf lieb gewonnene Gewohnheiten, die vor allem beim Fasten dem Körper schaden, wie zum Beispiel: Nikotin, Alkohol, Kaffee, Süßigkeiten, Medikamente (so weit sie entbehrlich sind), auf jeden Fall aber auf Entwässerungstabletten, Appetitzügler und Abführmittel.
4. Sich natürlich verhalten
Das tun, was der Körper fordert und was ihm gut tut: frische Luft und dabei immer wieder Phasen bewussten Atems; viel Bewegung, zum Beispiel Spaziergänge, Gymnastik, schwimmen; viel trinken; Sonne tanken, so weit die Jahreszeit und das Wetter es ermöglichen; Ruhe, Schlaf und Entspannung. Und dies alles je nach Bedürfnis und Wohlbefinden. Dazu gehört auch, dass wir alle Ausscheidungen fördern: den Darm regelmäßig entleeren, die Nieren durchspülen, schwitzen, abatmen, Haut und Schleimhäute pflegen.
5.  Sich lösen vom Alltag
Verzichten auf Ablenkung, sich der äußeren Reizüberflutung entziehen und für die Zeit des Fastens sich lösen vom Alltäglichen. So weit es möglich ist, verzichten auf Handy, Tablet, Computer, Fernsehen, Radio, Illustrierte; Hetze, Termine und Stress, Ärger …. vermeiden. Das tun, was Spaß macht: Musik genießen, lesen, über Geschichten nachdenken, bummeln, Hobbies pflegen, spielen, um so anderen und sich selbst begegnen zu können.
6. Schweigen und in die Stille gehen
Sich Zeit nehmen für sich selbst und für Gott oder seine Spiritualität: Wer bin ich? Was will ich? Was hilft mir? Nach innen horchen, Veränderungen wahrnehmen und damit umgehen lernen. Mit Hilfe von Bildern, Geschichten, Sprüchen, Musik, Texten meditieren und beten. Es ist hilfreich, sich jeden Tag möglichst zur gleichen Zeit oder/und am gleichen Ort zu sammeln, zu schweigen, zu meditieren. Das gibt dem Tagesablauf eine Struktur und zusammen mit den anderen Tätigkeiten des Tages einen Rhythmus, zum Beispiel jetzt nehme ich mir Zeit für mich.
7. Bereitschaft zum Gespräch über Lebensfragen
Sich auf das Leitthema der Fastenwoche, der Fastenzeit oder den täglichen Impuls zum Thema und verschiedene Dimensionen des Fastens einlassen und damit auseinander setzen; selbst eventuell an einer Fastengruppe teilnehmen, mit anderen Erfahrungen austauschen, einander zuhören, nachdenken, meditieren, sich miteinander in der Gruppe erleben.
8. Neue Essgewohnheiten lernen
Diese Regel gehört eigentlich nicht zum Fasten und ist dennoch bedeutsam. Im Fastenbrechen und Verhalten danach entscheidet sich, ob wirklich ein Bewusstseinswandel vollzogen wurde. Jetzt bietet sich die Chance, von fehlerhaften Essgewohnheiten wegzukommen, zum Beispiel zu einer vitalstoffreichen Vollwerternährung, langsamer und bewusster zu essen, aber auch Zeiten für sich mit Bewegung, Stille, oder Entspannung weiterhin zu praktizieren.

Fasten – orientiert an diesen Grundregeln – bedeutet, die eigenen Antennen auszufahren und sensibel zu werden für alte Gewohnheiten, sie aufzubrechen, Raum für neue Lebensmöglichkeiten zu schaffen und mein Leben neu zu entfalten. Damit einher geht eine Gesundung, eine Erneuerung an Leib und Seele. Fasten wird als Weg zu sich, zum Mitmenschen, zur Schöpfung und zum tiefsten Sinn des Lebens erlebt.

Quelle: Leben spüren, Mein spiritueller Fastenbegleiter. Peter Müller.

Autorin: Maria Hafellner https://regional-vital.at/regional/lebensquell-maria-tem-und-farbberatung/

Mein Anliegen ist es, meine Fastenkundinnen und Fastenkunden behutsam durch diesen Fastenprozess zu begleiten und alle Möglichkeiten für ein erholsames Fastenerlebnis aufzuzeigen. Das muss nicht immer ein strenges Fasten, wie im obigen Text, sein. Auch mit schonenden Fastenformen wie einem „gemäßigten Hildegardfasten“ haben Menschen denselben Fastenerfolg.
Du hast es noch nie probiert? Vielleicht ist ja heuer dein Jahr für diese heilsame Lebenserfahrung! Ich helfe dir gerne dabei!