TEM- TRADITIONELLE EUROPÄISCHE MEDIZIN (3)

Herbstfrucht Kürbis

Aus der Sicht der TEM-Ernährungslehre

Der Kürbis wird zum Element Wasser gezählt und vom Geschmack als mild, süßlich, schleimig eingestuft. Seine Wirkung ist befeuchtend, kühlend, einhüllend, dämpfend, darmentgiftend.

Besondere Achtsamkeit: Meide Kürbis bei schwachem Magen und geringem Verdauungsfeuer. Auch die Verdauung des Phlegmatikers und die des Melancholikers kann Probleme mit dem kühl-feuchten Kürbis haben.

Auch der Kürbis wurde wie die Tomate, die Kartoffel und andere Nachtschattengewächse erst von Christoph Kolumbus bzw. seinen Schiffen aus Amerika nach Europa gebracht. Die Frucht hat sich hier gut etabliert. Sie wächst und gedeiht sowohl am Feld als auch im Garten. Vom Sommer bis in den Herbst begleitet uns der Kürbis in der Küche. Das Fruchtfleisch ist beliebt, süße wie pikante Speisen werden daraus gezaubert. Die Kerne sind wunderbar zum Knabbern und Pressen. Das daraus gewonnene Kürbiskernöl ist voller wertvoller Inhaltsstoffe. Kürbisfleisch ist wegen seiner kühlen und doch schleimigen Wirkung schwer verdaulich. Gut gewürzt ist es für cholerische und sanguinische Temperamente ein passendes Lebensmittel – am besten weich gekocht, gebraten, in Suppen & Co. Selbst im Sommer, bei warmem, trockenem Wetter passt der Kürbis, und bewegende Gewürze wie Ingwer, Chili, Salz, Schabzigerklee und Zimt machen ihn leichter verdaulich.

Entgegen gut gemeinten Ratschlägen macht es Sinn, jeden Kürbis zu schälen, selbst Hokaido. Dessen Schale wird als essbar empfohlen, doch auch sie ist schwer verdaulich und trübt meist das Mundgefühl. Kürbis, in einem Eintopf oder Gulasch verkocht, schmeckt einfach angenehmer ohne Schale, Überzeuge dich selbst davon.

Quelle: Temperamentvoll essen – Ernährung nach der Traditionellen Europäischen Medizin, Michaela Hauptmann

Aus der Sicht der Hildegard-Heilkunde

Kürbisse sind trocken und kalt und wachsen von der Luft und sind Kranken wie Gesunden gut zu essen und vermehren nicht die schlechten Säfte in den Menschen.

Quelle: Physica, Hl. Hildegard von Bingen

Kürbistipps aus der Kräuterheilkunde

Bei Reizblasenleiden der Frauen kann eine Kürbiskernkur empfohlen werden. Dies ist am leichtesten als Abkochung anwendbar: 1 Esslöffel voll getrockneter Kürbiskerne werden im Mörser zerstoßen, mit ¼ l kaltem Wasser übergossen, kurz aufgekocht. 10 Minuten ziehen gelassen und abgeseiht. 3 Wochen lang früh und abends je 1 Tasse trinken.

Bei aufgesprungenen Händen oder Füßen infolge von Kälteeinwirkung gilt Kürbiskernöl als wirksames Einreibemittel. Dieses Öl niemals in Blechdosen aufbewahren. Kühl lagern, damit es nicht ranzig wird.

Quelle: Guter Morgentip vom Kräuterpfarrer, Hermann-Josef Weidinger

Kürbisrezept aus der Hildegardküche

Kürbispfannkuchen

200 g feiner Dinkelschrot oder Mehl, 4 Eier, 2 EL Schlagsahne, 2 EL Sonnenblumenkerne, 1 Msp. Ysop, 1 Msp. Galgant, 1 Msp. Bertram, 1 Msp. Fenchelsamen, 1 Msp. Quendel, Salz nach Belieben, 250 g Kürbis, fein geraspelt, Butterschmalz zum Braten.

Dinkelschrot mit Eiern und Schlagsahne mischen. Sonnenblumenkerne und Gewürze hinzufügen. Das Kürbisfleisch untermengen. Butterschmalz in einer Pfanne Schmelzen und portionsweise den Teig von beiden Seiten goldbraun backen. Dazu schmeckt Blattsalat.

Quelle: Das große Buch der Hildegard von Bingen, Komet Verlag

Die Farbe Orange in der ganzheitlichen Farbenlehre

„Jedermann weiß, dass Gelb, Orange und Rot Ideen der Freude und des Reichtums einflößen und darstellen“ Eugéne Delacroix

Orange ist nach Braun in Mitteleuropa die unbeliebteste Farbe – man hielt sie für eine unästhetische Mischung mit Rot oder für ein misslungenes Gelb. Im Gegensatz zu den anderen Sekundärfarben wurde zumindest im deutschsprachigen Bereich Orange nicht als eigene Farbe, sondern als Farbton von Rot betrachtet.

Orange ist eine moderne Farbe. Erst mit dem Aufkommen der Warnfarben haben wir uns an sie gewöhnt. In den USA erfreut sich Orange allerdings größerer Beliebtheit. Das zeigt sich deutlich an der Golden Gate Bridge in San Franzisco. Für die Aufrechterhaltung deren Farbenpracht werden jährlich 20.000 Liter der Farbe „International Orange“ verwendet.

Orange ist eine stark extravertierte, strahlende und lebhafte Farbe. Sie ist beliebt im öffentlichen Bereich, um auf etwas aufmerksam zu machen. So sind z.B. Papierkörbe, die Müllwagen und Fahrkartenautomaten orange. Orange wirkt erregend, warm und freundlich. Es drückt wie Gelb das  Licht der Sonne aus: Gelb ist die Sonne am Zenith, orange ist die auf- oder untergehende Sonne. Häufig wird Orange mit Freude verbunden. Ist Blau die ernste Farbe des tiefen Geistigen, so ist seine Komplementärfarbe Orange oberflächlich amüsant. Es kann allerdings aufdringlich wirken, weswegen es neben Rot die beliebteste Farbe der Werbung ist. Orange erzeugt Aufmerksamkeit, man schaut hin.

Apricot – das positive Orange

Apricotorange ist ein speziell bei Frauen beliebtes Orange. Es vermittelt Geborgenheit, Wärme und Entspannung. Es ist diejenige Farbe, die den Embryo im Mutterleib umgibt und deswegen Zärtlichkeit ausstrahlt.

Orange fördert die Begeisterungsfähigkeit und Selbstsicherheit. Es befreit von Blockaden. In der Therapie sagt man:“ Orange öffnet.“

Es ist eine stark extravertierte Farbe, die ausstrahlt und lebhaft ist und deswegen anregend wirkt. Orange gilt speziell bei extravertierten emotionalen Menschen als Wohlfühlfarbe. Bei Frauen ist es beliebter als bei Männern. Frauen erwähnen oft, dass Orange ihnen Selbstsicherheit und Stärke vermittelt. Orange wirkt gegen melancholische und depressive Gefühle. Es regt den Appetit an und wird daher in der Behandlung von Magersucht eingesetzt und bei Übergewichtigen verboten.

Orange hilft bei Nierenschwäche und regt einen trägen Magen an. Überaktive, nervöse Menschen sollten die Farbe Orange aus ihrer Umgebung verbannen.

Farbmeditation

Eine Meditation auf Orange gibt konstruktive, enthusiastische Energien und verleiht Selbstsicherheit. Allerdings sollten Sie nie länger als fünf Minuten auf Orange meditieren, das es Sie sonst zu unruhig macht.

Zur Meditation auf Orange können Sie eine Orange benutzen, die Sie im Abstand von etwa 30 Zentimeter gut beleuchtet vor sich hinlegen. Diese Orange schauen Sie im tief entspannten Zustand an.

Wenn Sie nach dieser Meditation die Orange wegnehmen, werden Sie als Nachbild einen violetten Fleck sehen, der umso deutlicher erscheint, desto heller der Untergrund ist, auf dem die Orange lag.

Quelle: Das große Buch der Farben, Klausbernd Vollmar

Autorin: Maria Hafellner