TEM-Traditionelle Europäische Medizin (4)

Ernährung für den melancholisch geprägten Menschen

Beim melancholisch geprägten Menschen sind durch die denkerisch-grüblerische Veranlagung die Abbauprozesse vorherrschend, d.h. der Kältepol des Nerven-Sinnessystem nimmt überhand.

Dies führt oft zu Verhärtungs-Krankheiten wie: Sklerose, Arthrose, Gicht, Krebs; die mangelnde Wärme verursacht kalte Hände und Füße. Es scheint, als ob die Kräfte nicht ausreichen, um den langen, dünnen Körper bis an die Peripherie zu durchströmen.

Deshalb muss der Stoffwechsel des Melancholikers mit viel Wärme versorgt werden. Man kann dieses bei der Ernährung berücksichtigen. Die Grundlage für die Wärmeprozesse der menschlichen Organe sind Fette. Am meisten wird der Fettstoffwechsel durch das Fett im grünen Blatt aktiviert. Alle Salate und Gemüse aus Stängel und Blatt sind daher wertvoll für den Melancholiker. Bei der Fettwahl sollte der frischen Butter und kaltgepressten Ölen der Vorzug gegeben werden. Am besten verwendet man das hochwertige Olivenöl „extra vergine“. Dank den darin enthaltenen Licht- und Wärmekräften können Verhärtungen und Ablagerungen verhindert werden. Margarine in jeder Form und auch tierische Fette sollten nicht verwendet werden.

Die „stoffgewordene Wärme“ von Mandeln, Sonnenblumenkernen, Sesamsamen und Nüssen aller Art sei wärmstens empfohlen!

Der Melancholiker benötigt besonders viel Flüssigkeit, damit er nicht „austrocknet“. Es eignen sich wärmende Blütentees, aber auch Tee von Lippen- und Doldenblütlern, wie Melisse, Thymian, Salbei, Rosmarin, Kümmel, Anis, Fenchel. Eisgekühlte Getränke sollten vermieden werden.

Die am meisten Wärme vermittelnden Getreide sind Gerste und Hirse, sowie der Same des Knöterichgewächses: der Buchweizen. Ernährungspsychologisch gesehen ist er dem Getreide gleichwertig. Der Hafer (mit hohem Fett- und Eiweißgehalt) fördert die Wärmebildung im Stoffwechsel und spornt den Willen an. Er löst Stauungen im Seelenbereich und gilt deshalb als gutes Mittel gegen Depressionen.

Das Getreide, welches der starken Erdverbundenheit des Melancholikers entspricht, ist der Mais – man heilt, sozusagen Gleiches mit Gleichem. Der schwere Maiskolben ist schon in seiner Erscheinung ein Sinnbild für den melancholischen Menschen. Der goldene Kern liegt ganz im Inneren unter mehreren Deckblättern verborgen. Wird der Mais als Popcorn, Cornflakes oder Zuckermais genossen, so haftet ihm auch eine gewisse Leichtigkeit an. Sein Zuckergehalt ist hoch und der Melancholiker braucht gerade viel Zucker.

Süße Speisen sind also hilfreich für ihn. Ein Teelöffel Honig pro Tag wirkt wie eine gute Medizin.  Aus Dörrfrüchten lassen sich wunderbare Desserts kreieren. Sie bieten konzentrierte Süße an. Man hüte sich vor zu vielen künstlichen Süßstoffen, weißem Zucker, Alkohol und Drogen.

Zusatzstoffe – wie Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Konservierungsmittel, sowie Hülsenfrüchte und Kakao fördern die Verhärtungstendenzen und sollten deshalb vermieden werden.

Es ist wichtig, das man beim Eiweißverzehr, sowie beim Eierkonsum zurückhaltend ist, um den Stoffwechsel nicht zusätzlich zu belasten.

Man gibt Sauermilchprodukten den Vorzug, da diese leichter verdaulich sind als Vollmilcherzeugnisse.

Die Karotte eignet sich besonders gut für den melancholischen Menschen. Sie hält im ersten Jahr ihre ganze Wachstumskraft zurück und speichert diese in der Wurzel. Diese „gestauten Kräfte“ wirken beim Menschen kräftig in die aufbauenden Stoffwechselprozesse hinein und entfalten bin in die Knochenbildung ein geformtes Wachstum. Die herrlich leuchtende gelb-orange Farbe der Karotte zeugt davon, dass sie auch von Licht- und Wärmeprozessen geprägt ist.

Für das Süßigkeitsbedürfnis des Melancholikers ist die Weihnachtszeit mit ihrem reichen Angebot von Gebäck geradezu ideal.

Zum Abschluss noch ein Vergleich des Melancholikers und dem Weihnachtsbaum. Der Tannenbaum mit seinem senkrechten, nach oben spitz zulaufenden Stamm und seinen hängenden Zweigen ist ein Sinnbild für die Gestalt des Melancholikers. Die Fichten und Tannen bilden keine lieblich abgerundete Krone wie die Laubbäume. Ihre Äste erscheinen in strenger Anordnung. Die Nadeln des Weihnachtsbaumes sind vollständig von Kräften beherrscht, die hemmend und härtend auf die Entfaltung des Lebens wirken. Die Blütenbildung findet in den erstarrenden, verholzenden Zapfen statt.

 

Adventrezept für Melancholiker – Apfelbrot

200 g Dinkel oder Weizen fein gemahlen

300 g Äpfel grob geraffelt

100 g Sultaninen

80 g Haselnüsse ganz

100 g Vollzucker oder Birnendicksaft

1 Esslöffel Kakao

1 Teelöffel Vanillepulver echt

1 Paket Backpulver

¼ Teelöffel Ingwer

2 Prisen Salz

Alle Zutaten mischen und gut durchkneten, 1-2 Stunden ruhen lassen. In eine gebutterte Kastenform füllen, in der Mitte des Ofens bei 200 ° ca. 45 Minuten backen.

In Folie verpackt bleibt das Brot ca. 1 Woche lang haltbar.

Quelle: Das vier Temperamente Kochbuch, Emma Graf

Alltagsübung mit der Farbe Weiß

Eine einfache Übung für die kühlere Jahreszeit. Zur Farbe Weiß gehört für mich auch der Schnee. Wenn es im Winter einmal geschneit hat und alles ist unter dem strahlenden Weiß verdeckt, so gehen Sie einfach mal durch die Natur. Vielleicht ein Waldspaziergang, vielleicht ein Spaziergang durch weite Felder.

Spüren Sie dieses Weiß, die Reinheit, die Ausgeglichenheit, die Ruhe, die von diesem Weiß ausgeht. Nehmen Sie mit jedem Atemzug dieses Weiß in sich auf. Atmen Sie Weiß. Stellen Sie sich vor, wie mit Ihrem Atem dieses Weiß und damit Reinheit, Klarheit, in Sie hineinströmt. Es ist ein wunderbares Gefühl wenn man diese Übung ganz alleine und in völlig ruhiger Umgebung ausführt. Sie werden sehen, wie Sie erfrischt und gestärkt wieder nach Hause gehen können um mit neuem Tatendrang alles Anstehende verrichten zu können.

Zitat, Handbuch der heilenden Farben, Jürgen Pfaff

Autorin: Maria Hafellner