TEM-TRADITIONELLE EUROPÄISCHE MEDIZIN (5)

Autorin Maria Hafellner aus dem Team von regional-vital erläutert Ihnen diesmal die Gaben der Weisen aus dem Morgenland: Gold, Weihrauch und Myrrhe:

Weihrauch in der Europäischen Kräuterkunde

Der Weihrauch ist aus der christlichen Tradition sehr bekannt. Schon in der Bibel wird seine Verwendung beschrieben. Auch in der Heilkunde wird der Weihrauch seit Jahrtausenden angewendet. Heilkundige wie Galen, Hippokrates, Celsus, Marcellus oder Dioskurides setzten den Weihrauch schon bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, des Magen-Darm-Trakts, der Atemwege, der Haut, der Geschlechtsorgane und bei Krebs ein.

Es gibt sehr viele verschiedene Weihraucharten. Besonders eine Weihrauchart, der Indische Weihrauch mit seiner hohen Konzentration an Boswellia-Säuren wird heute bei Entzündungen im Körper breit empfohlen.

Wirkung:

Schmerzstillend, entzündungshemmend durch die direkte Hemmung der 5-Lipoxygenase, modifiziert das Immunsystem durch die Hemmung verschiedener Zytokine.

Einsatzgebiete:

Gelenkschmerzen, Rheuma, Arthritis, rheumatoide Arthritis, Kniegelenkarthrosen, Morbus Crohn, weitere Autoimmunerkrankungen, Colitis ulcerosa, hohe Entzündungsfaktoren im Körper, Asthma bronchiale, kollagene Kolitis, Katarrhe, Heiserkeit, Halsschmerzen, Fluor albus, Gonorrhö, Magenverschleimung, Magenschwäche, alter verschleimter Husten, Krämpfe, Nervenschmerzen, Eiterungen von Abszessen, Furunkel, kalte Geschwulste, Verhärtungen

Studien zeigen, dass eine 6-wöchige Therapie mit Weihrauch bei Colitis ulcerosa zu einer signifikanten Verbesserung von Durchfall, Leibschmerzen und Entzündungserscheinungen der Schleimhäute in Darm und Rektum führt.

Empfohlene Tagesdosis: 400-1200 mg standardisierter Weihrauchextrakt

Empfehlungen aus dem Kräuterpfarrerzentrum in Karlstein zu Weihrauch:

Weihrauch reinigt mit seinem Wohlgeruch die Atemwege und wirkt desinfizierend. Er tut unserem Herzen gut, erzeugt eine Atmosphäre von Frieden und innerer Ruhe. Weihrauch-Duft macht ausgeglichen und friedfertig, erhebt das Gemüt in feierliche Stimmung, löst vom Irdischen, Materiellen und führt des Menschen Geist zu Gott empor.

Ätherisches Weihrauchöl in eine Duftschale gegeben (2-3 Tropfen) und im Wohnraum aufgestellt bringt Hilfe für Asthmatiker indem es ihnen die Angst vor dem nächsten Anfall nimmt. Nach Aufregungen und bei Schlaflosigkeit leistet Weihrauchöl ebenfalls wertvolle Dienste. Es wirkt vitalisierend, stärkt die Lebenskraft und das Herz, nicht zuletzt regt es die Gehirntätigkeit an.

Inhalationen mit ätherischen Weihrauchöl: 5 Tropfen in 1/2 l heißes Wasser geben und 10 Minuten tief durchatmen, das lindert Bronchitis, schwere Hustenanfälle und Asthma.

Gurgelmittel bei Zahnfleischentzündungen: 3 Tropfen in 1/4 l Wasser geben und öfters anwenden. Diese Lösung hat sich auch bei Halsschmerzen und Kehlkopfentzündungen sehr bewährt.

Weihrauch ist auch ein sehr wirksames kosmetisches Öl: zusammenziehend, tonisierend, entzündungshemmend, Falten glättend.

Myrrhe in der Europäischen Kräuterkunde

Die Myrrhe ist ein Baum, dessen Harz schon seit Jahrtausenden angewendet wird. Sogar in der Bibel findet Myrrhe Erwähnung. Der Baum wird im arabischen Raum bis zu 10 m hoch. Für die Ägypter war der Myrrhenduft Symbol für Liebe und Sinnlichkeit.

Noch heute wird für einen gesunden Schlaf nach einem anstrengenden Tag, nach zu viel Kopfarbeit, bei Sorgen, Stress oder innerer Unruhe mit Myrrhe geräuchert, da die Myrrhe sehr erdet. Sie beruhigt die Nerven und löst Verschleimungen der Atemwege.

Wirkung:

Entzündungshemmend, desinfizierend, schmerzstillend, antibakteriell, wundheilend, fungizid, gewebestärkend, narbenbildend, stärkend.

Myrrhe wirkt gegen Bakterien und Pilze im Körper, ohne die nützlichen Bakterien und Pilze abzutöten.

Einsatzgebiete:

Mund-, Rachen-, Magen-, Darmschleimhautentzündungen, Zahnfleischentzündungen, Parodontose, Durchfall, Wunden, Darmpilze, Pilze im Mund, Schwäche von Personen, die phlegmatischer, gedunsener, reizloser Natur sind, Magen- Darm- Verschleimungen, Speisen nur schwer verdaubar, liegen zu lange im Magen, Druck, Blähungen. Leberanschwellungen, bei denen das Blut schleimig und dickschwarz ist und dadurch der Blutumlauf sehr träge ist. Lungensucht mit schleimigem, übelriechendem, eitrigem Auswurf, Verschleimungen der Harnblase und Gebärmutter. Hoffnungslosigkeit, psychische Störungen.

Zubereitungen:

Tinktur, Salbe. Die Salbe wird als Wundsalbe verwendet, da sie desinfizierend, gewebestärkend und narbenbildend wirkt.

Bei Zahnfleischentzündungen mehrmals täglich 1 Tropfen Myrrhetinktur auf einen Finger geben und das Zahnfleisch massieren. Kinder, Prothesenträger (Druckstellen) – einige Tropfen Myrrhetinktur in laufwarmes Wasser geben. Zum Spülen und Gurgeln.

Gold in der Hildegard-Heilkunde

Goldkur: Die Goldkur kann einmal im Jahr gemacht werden und ist im Fachhandel erhältlich. Nach Hildegard hält dieses Universalheilmittel den Gesunden gesund und den Kranken macht es gesund.

Herstellung:

0,6 g Goldpulver mit einer Handvoll Dinkelweißmehl vermischen und mit Wasser zu einem Teig verrühren. Die Menge halbieren.

Anwendung:

Eine Teighälfte am ersten Tag nüchtern essen und die zweite Teighälfte in der Pfanne backen und am darauf folgenden Tag nüchtern essen.

Goldwein:

Herstellung:

Einen Esslöffel Wein in ein Schnapsglas geben. Ein kleines Flussgold-Nugget 2 Minuten auf die heiße Herdplatte legen, mit einer Pinzette wegnehmen und in den Wein tauchen. Diesen Vorgang 2 Mal wiederholen.

Anwendung:

Den Wein über einen längeren Zeitraum täglich zum Mittagessen trinken.

Gold, Weihrauch und Myrrhe helfen, das Licht, die Stärke und die Hoffnung ins Leben zurückzuholen.

Ich empfehle diese drei Mittel in Kombination denjenigen Menschen, die von Schicksalsschlägen in ihrem Leben sehr geprüft werden, schwere Lebenslektionen als Aufgaben bekommen und mit Krebsgeschehen, lebensbedrohlichen Zuständen oder Tod konfrontiert werden oder wurden.

Quellen: Angelika Prentner, Heilpflanzen der Traditionellen Europäischen Medizin, Brigitte Pregenzer u. Brigitte Schmidle, Einfach gesund